Das Ende von Erin


Heute vor genau 25 Jahren am 23.12.1983 wurde die Zeche Erin mit dem Förderbetrieb offiziell stillgelegt und in der Förderung die letzte Grubenfahrt gemacht.

Ich kann mich noch gut an den Tag und die Zeit davor erinnern.

Wir von der Firma Deilmann wussten schon zwei Jahre vorher, daß eine Stilllegung stattfinden wird. Denn unsere Verträge liefen aus und wir mussten deswegen unsere Belegschaftsmitglieder verlegen, oder in die sogenannte Anpassung (Vorruhestand) schicken.

Am 30.6.1982 war für uns bereits die Betriebsstelle abgewickelt. An diesem Tag waren nur noch zwei Mann von Deilmann auf Erin übriggeblieben: Der Betriebsstellenleiter und ich.

Wir machten in unserem Bürotrakt das Licht aus und schlossen die Tür ab. Danach verliessen wir das Zechengelände mit einem "Glück auf!" und gingen gemeinsam durch das Zechentor direkt in den Ruhestand.

Die Förderung und auch die Erschließung ging auf Erin aber noch bis zum letzten Tag weiter. Denn für jedes erschlossene Kohlenflöz wurde von der Bundesregierung bei der Stilllegung eine Stilllegungsprämie gezahlt.

Da ich jetzt viel Zeit hatte ging ich oft im Schichtwechsel zur Zeche um mit den Kollegen über die Lage zu diskutieren und war auch am letzten Tag auf Erin.

Der letzte Förderwagen steht heute blumengeschmückt an der alten Einfahrt zur Zeche.

Von den 36 Jahren meiner Bergbauzeit war ich 23 Jahre auf Erin. Wenn ich jetzt noch an der Zeche Erin vorbei komme, geht mein Blick zum erhaltenen, denkmalgeschützten Förderturm und ich sehe mich in Gedanken mit den alten Kumpeln vom "Familienpütt" eine Grubenfahrt machen.

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Einer meiner Freunde arbeitete in der Zeche Erin. Ich möchte ihm gerne ein Bild von den Teilnehmern der letzten Grubenfahrt schenken. Gibt es ein Bild von den Teilnehmern der letzten Grubenfahrt. Vielleicht kann mit jemand einen Tip geben.

war der wettersteiger petri bis zum schluss der förderung auf erin dabei?
wo hat er gewohnt? wo sind seine angehörigen zu erreichen?