Steiger Ente


Die Nachtschichtbelegschaft von Erin Schacht 3 war eine grosse Familie. Jeder kannte jeden, sebst die Angestellten dutzten sich mit uns. Es gab nur Steiger Anton oder Willi, man sprach sich mit dem Vornamen an.

Unser Steiger hiess Steiger Ente, weil er einen Watschelgang hatte. Ente war Junggeselle und war bei einem Landwirt in Obercastrop als Kostgänger einquatiert. Wenn wir butterten kam er zu uns um seine Brote zu tauschen. Seine Brote waren immer mit hausgemachtem Schinken oder Wurst. Das hing ihm schon zum Hals raus. Unser Sachse hatte Brote mit Zucker, die beiden tauschten und waren zufrieden.

Einmal, im Sommer 1951, beim Buttern erfuhren wir von Ente: Die Nachtschichtsteiger haben eine Wette abgeschlossen. Nach der Schicht, wenn die Schichtenzettel fertig sind, geht es in den Stadtgarten.

Die Wette lautet: Wer als erster auf der Insel im Gondelteich ist, gewinnt von den anderen eine Kiste Bier.

Das hatte sich jetzt bei allen Nachtschichtkumpeln herumgesprochen. Morgens nach der Schicht um halb Sieben zog eine grosse Karawane von Erin zum Gondelteich. Die Steiger zogen sich aus, unsere Ente war nackend, und es ging los.

Ente schwamm schnell, war als erster auf der Insel und gewann die Kiste Bier. Er legte selbst noch eine Kiste dazu und am darauf folgenden Wochenende haben wir dann gemeinsam nach der Schicht ein kleines Pannschüppenfest veranstaltet.

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Kommentare

Eine schöne Geschichte!
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Als Fan des Hammerkopfturmes habe ich mal ein Internetseite gestaltet. Vielleicht habe Sie ja noch Geschichten, Informationen oder Bilder, die Sie zu der Seite Beitragen können oder möchten. Ich würde mich jedenfalls freuen!