Kinder haben auf der Straße nichts zu suchen!


Haben Kinder wirklich nichts auf der Straße zu suchen? Wenn es sich um eine gefährliche, verkehrsreiche Straße oder gar eine Autobahn handelt, ist das natürlich vollkommen richtig.

Aber was ist, wenn mit dem Satz eine 30er-Zone in einem reinen Wohngebiet gemeint ist? Haben auch dort Kinder nichts auf der Straße zu suchen?

Tatsächlich sind Kinder unberechenbar und laufen beim spielen ohne zu schauen einfach auf die Straße. Das sollte jeder Autofahrer wissen.

Einem Autofahrer, der dies beachtet hat, bin ich besonders dankbar. Denn als ich als Kind in Obercastrop spielte und ins Spielen versunken hinter einem geparkten Auto auf die Straße rannte, hörte ich plötzlich ein lautes quietschen, blieb vor Schreck mitte auf der Straße stehen, drehte mich zum Geräusch hin um und sah direkt vor mir ein Auto stehen, dessen Fahrer mich noch so gerade gesehen und sofort mit einer Vollbremsung reagiert hatte.

Also haben Kinder in einem Wohngebiet in einer 30er Zone nichts auf der Straße zu suchen? Eigentlich ist es egal, denn tatsächlich muss man dort auf der Straße immer mit ihnen rechnen und auf sie Rücksicht nehmen.

Jemand, der aber behauptet, sie hätten nichts auf der Straße zu suchen, und deswegen müsse man auch nicht (u.a. durch Verkehrsmaßnahmen) auf sie Rücksicht nehmen, scheint meiner Meinung nach nicht viel von Verkehrssicherheit zu verstehen.

Und wenn der obige Satz dann auch noch von einem ehemaligem Verkehrssicherheitsberater der Dortmunder Polizei kommt, darf man sich erst Recht fragen, was der Unsinn soll.

Laut Ruhr-Nachrichten möchte der Anwohner Wolfgang M. die Kreuzstraße wieder von der Bochumer Straße aus öffnen, um nicht ca. 500 Meter Umweg zu fahren. Auf den Hinweis "Aber dann würde es für im Wohngebiet spielende Kinder viel zu gefährlich" soll der der ehemalige Verkehrssicherheitsberater der Dortmunder Polizei entgegnet haben: "Kinder haben auf der Straße nichts zu suchen."

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Kommentare

Es ist ja schon traurig genug das man in Wohngebieten mit 30er-Zonen die Autofahrer darauf hinweisen muss das hier erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich ist. Schließlich schützt eine 30er-Zone nicht nur Kinder, sondern auch (erwachsene) Fußgänger.
Aber dann noch solche Sätze von einem ehemaligen "Sicherheitsberater" zu hören, haut dem Fass den Boden raus. Dem sollte man vielleicht noch mal ganz deutlich vor Augen führen das die schwächsten Verkehrsteilnehmer IMMER Vorfahrt haben. Egal ob Spiel- und Fahrradstraße, 30er-Zone oder "normale" Straße.

Man kann dem Mann bei seinem Anliegen ja mal entgegen kommen. Die Kreuzstraße wird geöffnet und über die ganze Länge hin zur Spielstraße ernannt. Dann kann der ärmste seinen Weg abkürzen, müsste halt jedoch in Kauf nehmen das Kinder auf der Fahrbahn sind und das er nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren darf.

Kennt der Mann den §1 der StVO?